07. APRIL 2020

Gedanken am Dienstag der Karwoche

Die Krise wird immer bedrückender, die Zahlen der Infizierten und Toten steigen zwar langsamer, die Krankheit kommt näher an uns heran. Viele spüren das jetzt existentiell. Wird die Hilfsbereitschaft bleiben? Was wird mit denen, die wirklich nur auf andere Menschen angewiesen sind, um zu überleben? Ja, was wird aus mir selbst? Wir sehnen uns nach einem Ende und ahnen, dass wir noch mehr mit der Krankheit befasst sein werden.


So ging es auch den Jüngern. Mit Jesus zusammen waren sie im Garten Gethsemane, um sich zu sammeln. Allmählich bekamen sie eine Ahnung davon, was Jesus, und damit auch ihnen, bevorstünde. Jesus wollte beten und bat sie, es genauso zu tun. Doch jeder zog sich in sich selbst zurück, einige flüchteten sogar in den Schlaf. Die Augen zu machen, nicht mehr hinsehen! Damit ließen sie auch Jesus, der am schlimmsten betroffen war, im Stich. „Wachet und betet!“ (Lukas 22,40) bat Jesus sie. Betet – und ergreift damit das Vertrauen zu Gott, der uns nicht allein lässt. Und wachet – und seid damit aufmerksam in Bezug auf das, was Ihr seht und tun könnt.

 

Wenn wir diese Woche mit Jesus und seinem Leiden mitgehen, dann können wir uns seine Worte zu eigen machen. Lassen Sie uns vertrauen und an der Hoffnung und damit auch an der Liebe festhalten! Wir können unser Herz und unser Innerstes an Gott wenden. Und lassen Sie uns die Augen offen halten für die, die uns brauchen! Es werden bestimmt nicht weniger, sondern mehr Menschen werden. Und Gott wird uns dafür die Kraft schenken.

 

Ich wünsche Ihnen einen behüteten Tag.

Ihr

 

Klaus-Dieter Kottnik

 

 

Klaus-Dieter Kottnik ist Pfarrer der Württembergischen Landeskirche in Ruhe und Bundesvorsitzender der Bahnhofsmission.

 

Schreiben Sie ihm unter kd.kottnik@remove-this.bahnhofsmission.de